Prettin wurde erstmals 965 erwähnt und gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten Städtegründungen entlang der Elbe zwischen Torgau und Wittenberg. Noch immer lässt sich der mittelalterliche Ortskern mit Wallgräben, Stadtmauer und Stadttor gut erkennen. Die Reste der Stadtmauer mit Wachturm bezeugen die einstige Wehrhaftigkeit der Stadt.
Im 16. Jahrhundert im Auftrag des Kurfürstenpaares Anna und August von Sachsen auf dem Gelände des ehemaligen Antoniterklosters „Lichtenbergk“ erbaut, diente das Renaissanceschloss Lichtenburg zunächst als Nebenresidenz und Witwensitz sächsischer Kurfürstinnen. Im Februar 1811 ordnete der sächsische König Friedrich August I. die Einrichtung einer Strafanstalt im Schloss Lichtenburg an, die mit der Ankunft der ersten Gefangenen im April 1812 eröffnet werden sollte, die bis 1928 bestand. In den Jahren von 1933 bis 1945 waren in zeitlicher Abfolge ein Männer-KZ, ein Frauen-KZ sowie ein Außenlager des KZ Sachsenhausen auf dem Schlossgelände untergebracht.
Heute befindet sich im ehemaligen Werkstattgebäude das Dokumentations- und Informationszentrum der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin. Zudem bietet das stadtgeschichtliche Museum auf der Südseite Besuchenden einen Einblick in die Renaissancegeschichte des Schlosses.